Hörspiel über die tragische Geschichte eines Arbeiterschriftstellers

Groschenroman

Schreibmaschine, 1937
Schreibmaschine, 1937: Axel Rudolph veröffentlichte unter Pseudonymen fast 70 Werke der Trivialliteratur. © imago/UIG
Nach dem biografischen Roman von Martin Keune |
Ein Bochumer Bergmann wird zum gefeierten Drehbuchautor und Schriftsteller, fällt nach einer Affäre mit der Tochter eines NSDAP-Funktionärs in Ungnade, wird zum Tode verurteilt und 1944 geköpft.
Der Bergmann Axel Rudolph, 1893 in Köln-Nippes geboren, veröffentlichte im Laufe seines Lebens über 50 Romane, Erzählungen, Drehbücher, Reportagen, Manuskripte, Zeitungsartikeln und Hörfunkbeiträge – darunter den Bergmannroman "Der Mann aus der Tiefe". Nach Kriegsteilnahme, Gefangenschaft und Flucht steigt der zeitweilig Obdachlose Anfang der 1930er Jahre zum erfolgreichen Verfasser von Kriminal- und Abenteuerromanen auf. Das Erlebte, die Fähigkeit, Kraft seiner Fantasie, Leser zu begeistern, eine Portion Glück und gute Kontakte zur Berliner Film- und Kulturszene helfen ihm dabei.
1939 jedoch werden Rudolphs Schriften als moralisch wertlos abgestempelt. Nach einer Affäre mit der Tochter eines NSDAP-Funktionärs taucht belastendes Material auf, das den einstigen Erfolgsautor vor den Volksgerichtshof bringt. Er wird im Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden geköpft.
Bernd Moss als Erfolgsschriftsteller Axel Rudolph
Bernd Moss als Erfolgsschriftsteller Axel Rudolph© Deutschlandradio / René Fietzek
Bernd Moss, Ulrike Brinkmann und Martin Evers (v.lks.) im Studio bei den Arbeiten zum Groschenroman
Bernd Moss, Ulrike Brinkmann und Martin Evers (v.lks.)© René Fietzek
Groschenroman
Das aufregende Leben des Erfolgsschriftstellers Axel Rudolph
Von Martin Keune
Bearbeitung: Torsten Enders
Regie: Ulrike Brinkmann
Mit: Bernd Moss, Britta Steffenhagen, Wilfried Hochholdinger, Benjamin Kramme, Michael Evers, Paula Thielecke, Alexander Ebeert, Jan Uplegger u.a.
Ton: Alexander Brennecke
Technik: Christoph Richter
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018
Länge: 70'02Eine Wiederholung vom 16.12.2018
Anschließend:
Die maßlose Stimme - Essay über das Hörspiel und die Frage: Wer spricht?
Von Gisela von Wysocki
Produktion: Deutschlandradio Berlin 2000
Länge: 17'41

Martin Keune, (1959–2017) war Autor von Sachbüchern und Kriminalromanen sowie Grafiker. Er leitete eine Werbeagentur in Berlin und lebte mit seiner Familie im havelländischen Semlin, wo auch sein Protagonist Axel Rudolph von 1936–1943 ein Haus hatte.
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