Hörspiel über die Flucht der 18-jährigen Hazal

Ellbogen (2/2)

Hazal gerät mitten in den Putschversuch in der Türkei im Jahr 2016. Zu sehen: Demonstration in der Nacht. Eine Frau mit Kopftuch von hinten. Rechts die türkische Fahne.
Hazal gerät mitten in den Putschversuch in der Türkei im Jahr 2016. © imago / Muhammed Alikaj
Nach dem Roman von Fatma Aydemir · 25.11.2020
Die Berlinerin Hazal Akgündüz ist Tochter strenger Eltern. Sie ist jung und wütend. Nachdem sie einen Mann vor die U-Bahn gestoßen hat, flieht sie nach Istanbul, zu ihrem Facebook-Freund, den sie noch nie gesehen hat.
Der Partyabend an Hazals achtzehntem Geburtstag läuft komplett aus dem Ruder. Nachdem ein Türsteher sie abweist, verlieren sie und ihre Freundinnen die Nerven. Aus Frustration und Wut verprügeln sie einen jungen Mann in einer U-Bahn-Station. Schließlich stößt Hazal ihn vor die Bahn. Sie flieht nach Istanbul, in die schillernde, reizvolle, unbekannte Stadt ihrer Träume. Dort lebt Memet, ihre Facebook-Liebe, bei dem sie untertauchen kann. Aber nichts ist so, wie sie es sich erträumt hatte. Weder Istanbul noch Memet können ihr Halt geben – im Gegenteil, Hazal treibt nur noch tiefer in die Orientierungslosigkeit. Ohne Kenntnisse der politischen Spannungen und des gesellschaftlichen Lebens in der Türkei gerät sie schließlich mitten in die Unruhen während des Putschversuchs 2016.

Ellbogen (2/2)
Nach dem Roman von Fatma Aydemir
Bearbeitung und Regie: Kirstin Petri
Mit: Aysima Ergün, Altine Emini, Deniz Orta, Uygar Tamer, Orhan Müstak, Thomas Reisinger, Burak Yigit, Jirka Zett, Burak Öztürk, Mehmet Ateşçi, Yasemin Cetinkaya, Jale Arikan, Elias Eilinghoff, Ilknur Bahadir, Ismail Zagros, Stephanie Ebner und Julia Kunz
Komposition: Peter Kaizar
Ton: Tom Willen
Produktion: SRF 2019
Länge: 53'44

Fatma Aydemir, geboren 1986 in Karlsruhe, Redakteurin, Journalistin, Schriftstellerin. Sie arbeitet als Redakteurin bei der Tageszeitung taz, schreibt auch für Spex und Missy Magazine. Sie war Mitinitiatorin des türkisch/deutschen Webportals taz.gazete. Für den Roman "Ellbogen" erhielt sie 2017 den Klaus-Michael-Kühne-Preis des Harbour-Front-Literaturfestivals für den besten Debütroman des Jahres, außerdem 2018 den Franz-Hessel-Preis. 2018 Jahresstipendium für Schriftsteller des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg. 2019 Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles. 2019 zusammen mit Hengameh Yaghoobifarah das Buch: "Eure Heimat ist unser Alptraum". Sie lebt in Berlin.