Hörspiel: Recherche in der Kunstfälscher-Szene

Facts & Fakes

Je größer der Skandal bei Entdeckung meisterlich gefälschter Werke, umso mehr steigt die Berühmtheit der Fälscher. Die gefälschten Bilder "Frauenportait mit Hut" (l) von Kees van Dongen und "Frauenakt, Liegender (weiblicher) Akt mit Katze" von Max Pechstein werden am Mittwoch (31.08.2011) in Berlin im Landeskriminalamt präsentiert. Es handelt sich um Gemäldefälschungen.
Gefälschte Bilder von Kees van Dongen und Max Pechstein werden in Berlin im Landeskriminalamt präsentiert. © picture alliance / dpa / Jens Kalaene
Von Guido Gin Koster · 01.04.2020
Eine (Familien)-Geschichte über Fälscher und ihre Betrugsmethoden: Der Großvater des Autors soll eine Persönlichkeit gewesen sein, die es im Bilderfälschen zur Meisterschaft brachte. In einem Rundfunkinterview aus den 1950-er Jahren gibt er Auskunft.
Mit "Neuschöpfungen" kann man ebenso berühmt werden wie mit Originalwerken. Nur ein Haken ist dabei: man muss als Fälscher entlarvt werden. Je meisterlicher bedeutende Werke gefälscht werden, desto größer der Skandal – und die Berühmtheit im Fall einer Entdeckung. Aus persönlichem Interesse rekonstruiert der Autor einen Skandal. Der eigene Großvater soll, nach Aussagen von Zeitzeugen, ein grandioser Bilderfälscher gewesen sein. Der Enkel macht sich auf die Suche und entdeckt Erstaunliches: Geschichten über berühmte Fälscher, raffinierte Betrugsmethoden und schließlich kommt der Großvater in einer Rundfunksendung aus den 1950-er Jahren selbst zu Wort.

Facts & Fakes
Von Guido Gin Koster
Regie: Beate Andres
Mit: Markus Meyer, Peter Lieck, Gerry Wolff, Gisela May, Daniel Minetti, Hans Teuscher
Ton: Peter Avar
Produktion: SFB-ORB 2001
Länge: 54‘09

Guido Gin Koster, geboren 1962 in Trier, Schriftsteller. Er studierte Komposition und Orgel. Seit 1987 schreibt er Theaterstücke, Erzählungen und Hörspiele für Erwachsene und Kinder, außerdem für die Schweizer Kulturzeitschrift DU. 1996 "Kleistförderpreis für Junge Dramatiker" der Kleistgedenkstätte Frankfurt/Oder und der Dramaturgischen Gesellschaft, Berlin. Hörspiel des Monats März 2005: "Quel beau voyage oder Was für eine schöne Reise" (NDR 2004). 2001 Literaturstipendiat der Berliner Senatsverwaltung für Kultur, 2006/2007 Literaturstipendiat der "Stiftung Preußische Seehandlung". Er lebt mit seiner Familie in Berlin.