Hörspiel nach Franz Werfel

Die vierzig Tage des Musa Dagh (2/2)

Historische Aufnahme um 1919
Historische Aufnahme um 1919 © Asiate; Armenier; Zeitgeschichte; Flüchtlinge; Flüchtling; Asien; Geschichte; Vertriebene; Türkei; historisch; asiatisch; Genozid; türkisch; Völkermord; armenisch
Nach dem gleichnamigen Roman von Franz Werfel · 30.08.2020
Das Schicksal einer armenischen Familie, langsam ausgegrenzt und schließlich mit Waffengewalt verfolgt. Das Hörspiel nach Franz Werfels Roman beschreibt den Völkermord an den Armeniern zwischen 1915 und 1917.
Der Berg Musa Dagh wird im Sommer 1915 zum letzten Hoffnungsschimmer für ungefähr 5.000 Armenier. Auf ihm suchen sie Zuflucht vor Verfolgung, Verschleppung und Ausrottung durch die Türken. Statt sich wie die meisten ihrer Leidensgenossen in ihr schreckliches Schicksal zu fügen, setzen sie alles auf eine Karte. Der wohlhabende Geschäftsmann Gabriel Bagradian wird zu ihrem Anführer und zur treibenden Kraft. Obwohl er gebürtiger Armenier ist, verbrachte er einen Großteil seines Lebens in Frankreich. Nach dem Tod des Bruders und Familienoberhauptes kehrt er mit seiner französischen Ehefrau Juliette und dem gemeinsamen Sohn in seine Heimat zurück. Ohnmächtig erlebt er die Beschneidung elementarer Rechte, befindet sich von einem Tag auf den anderen in Lebensgefahr. Alle Standesunterschiede verschwinden angesichts des drohenden Todes, nur die Gemeinschaft verspricht Stärke. Bagradian überzeugt die Dorfgemeinden zum Kampf. Der Musa Dagh wird zur natürlichen Abwehrfestung, die der türkischen Übermacht hartnäckig trotzt.

Die vierzig Tage des Musa Dagh (2/2)
Nach dem gleichnamigen Roman von Franz Werfel
Bearbeitung und Regie: Kai Grehn
Mit: Alexander Fehling, Vincent Leittersdorf, Stefan Viering, Christian Grashof, Sebastian Blomberg, Josef Ostendorf, Valery Tscheplanowa, Robert Gallinowski, Peter Kurth, Edgar M. Böhlke, Lukas Rüppel, Isaak Dentler, Nico Eleftheriadis, Horst Hildebrand, Thomas Huber, Torben Kessler, Oliver Kraushaar, Florian Kroop, Andreas Leupold, Sebastian Mirow, David Rott, Andreas Helgi Schmid, Berthold Toetzke, Stefan Viering
Komposition: Araik Bartikian, David Kuckhermann
Ton: Daniel Senger
Produktion: SWR/NDR/HR 2015
Länge: 87'46

Franz Werfel (1890–1945), österreichischer Schriftsteller jüdisch-deutschböhmischer Herkunft, avancierte in den 1920er und 1930er Jahren zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Romanciers. Seine Werke, darunter auch Theaterstücke und Lyrik, werden dem lyrischen Expressionismus zugerechnet. Viele wurden für Film und Hörfunk adaptiert, darunter "Jacobowsky und der Oberst" (NWDR 1948) und "Das Lied von Bernadette" (SWF 1954). 1938 emigrierte Werfel nach Frankreich, 1940 über Spanien in die USA. Er starb in Beverly Hills. "Die vierzig Tage des Musa Dagh" erschien 1933 in Wien und Berlin und wurde in Deutschland zwei Monate später verboten.