Hörspiel des Monats: Für eine bessere Welt
"Roland Schimmelpfennig, prominenter Vertreter des neuen Autoren-Theaters, erzählt in seinem "epischen Stimmenspiel" des Hessischen Rundfunks "Für eine bessere Welt" von allgegenwärtigen Kriegen. Eine Gruppe Frauen und Männer kämpft irgendwo und irgendwann gegen Feinde, Freunde, Phantome - und mit sich selbst. Der Sinn geht den Akteuren in Schimmelpfennigs - zunächst fürs Theater bestimmter - "Textfläche" ebenso abhanden wie die Individualität und die Realität. Regisseur Leonhard Koppelmann realisiert Schimmelpfennigs dialogarme und handlungsarme Textfläche mit einer Riege junger, emotionslos sprechender Schauspieler und enormem akustischem Aufwand. Abrupte Wechsel zwischen Krieg und Frieden, Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Mythos, Ernst und Komik, Hightech und Archaik kennzeichnen das Hörspiel – und doch entwickelt sich aus den kunstvoll aneinandergeschnittenen Bruchstücken eine immer wieder überraschende, offene Geschichte. Mal erinnert das Hörspiel an (Anti-)-Kriegsfilme wie "Apocalypse Now", mal ans Zappen durch TV-Programme voll mit Kriegsreportagen, Soaps, Werbung, Porno und Fantasy Trash. Und mal wirkt es wie eine Verlängerung antiker Konstellationen in die Gegenwart" (aus der Begründung der Jury).
Mitwirkende: Lars Rudolph, Martin Feifel, Matthias Haase, Andreas Grothgar, Ingo Hülsmann, Christiane Rossbach, Bettina Engelhardt, Nicole Boguth und Susana Fernandes-Genebra
Regie: Leonhard Koppelmann
HR 2004
88'06
Regie: Leonhard Koppelmann
HR 2004
88'06