Hörspiel

Es, im Zustand wie gesehen (Teil 2)

Von Franz Mon |
"Die Versuchsanordnung des Stückes von Franz Mon, das er selbst inszeniert hat, wirkt erst einmal bemüht: Eine Geschichte zu erzählen, die anfangs vom Buchstaben A dominiert wird, ehe sich das B nach vorne drängt und so weiter, bis zum Z. Desto höher ist einzuschätzen, dass sich der Esprit nicht in dieser gewitzten Idee erschöpft.
Sondern Mon sie überführt in ein Fest der - gerade auch: gesprochenen - Sprache: Als Ganzes gesehen ist die Geschichte nah am Nonsens, und doch geht ein Gedanke logisch aus dem vorherigen hervor, sodass immer neue, zündende Sinnbezüge entstehen. Es sind Satzkaskaden, die man sprechen respektive hören muss, damit sie ihre ganze Wirkung entfalten, weshalb das Hörspiel mit seinen Möglichkeiten der Rhythmisierung von Sprache die angemessene Form ist für diesen ebenso genauen wie verspielten Text. Da jedes Inhaltswort nur einmal auftaucht, zeigt Mon zudem, wie reich das Deutsche ist; über welch schöne, dabei selten gehörte Wörter es gebietet".

(Begründung der Jury)