Hörspiel des Monats

Evangelium Pasolini

Der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini bei Dreharbeiten 1962 in Rom
Der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini bei Dreharbeiten 1962 in Rom. © dpa / picture alliance / UPI
Hörspiel von Arnold Stadler und Oliver Sturm · 07.01.2017
1964 überraschte Pier Paolo Pasolini Kirche und Publikum mit seinem Film "Das 1. Evangelium des Matthäus". Anders als in zahlreichen vergleichbaren Werken, stellt Pasolini Jesus als realistische, menschliche Figur dar. Gleichzeitig setzt er kompromisslos die biblische Vorlage um - ohne Auslassungen und ohne Hinzufügungen.
Ausgezeichnet als Hörspiel des Monats Oktober 2016
In der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste heißt es:
"Die Evangelien gehören zu den Grundtexten der Menschheit. Der Schriftsteller Arnold Stadler hat in seinem Roman „Salvatore“ einen neuen Zugang zur Heiligen Schrift des Christentums gefunden. Er legt seine Erfahrung mit Pasolinis berühmtem Film „Das 1. Evangelium nach Matthäus“ über seine Deutung. Der Hörspielregisseur Oliver Sturm denkt in seiner Adaption von Stadlers Text diese Verbindung zu Ende, indem er die Leidensgeschichte Christi mit der Ermordung des radikalen italienischen Schriftstellers kurzschließt. In seinem Hörspiel entsteht eine faszinierende Schichtung verschiedener Erzählebenen. Arnold Stadler kommt dabei sowohl als Erzählerfigur wie im Originalton zum Zuge. Oliver Sturms Zugriff auf das Neue Testament in der Bibel-Reihe des Hessischen Rundfunks gelingt eine politische Aktualisierung, die unter die Haut geht."
Regie: Oliver Sturm
Mit Udo Schenk, Tilo Werner
Produktion: hr/DLF 2016
Länge: 65'32

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