Hörspiel des Jahres 2013

Traumrollen

Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn bei Aufnahmen zur Hörspielproduktion "Traumrollen"
Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn bei Aufnahmen zur Hörspielproduktion "Traumrollen" © Jean-Claude Kuner
Anschließend: "Körperinszenierungen" Von Stephanie Metzger · 13.08.2016
Ein realer Ort, eine fiktive Handlung. Die Darsteller: zwei legendäre Film- und Bühnenstars.
Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn leben heute im Hamburger Seniorenheim Augustinum. Sie nehmen Jean-Claude Kuners Einladung an, in seinem neuen Stück die Protagonisten zu spielen. Einem Stück über zwei Schauspieler, die in einem Hamburger Seniorenheim leben und ihren Auftritt proben für einen Theaterabend über die Liebe. Auf der Suche nach ihren Traumrollen spielen sie sich durch "Romeo und Julia", Szenen von Karl Valentin, den "Schwanengesang" von Anton Tschechow bis hin zu Schnitzlers "Anatol". Realität und Fiktion vermischen sich. Wo endet das Spiel, wo beginnt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, mit Alter und Tod?
Regie: der Autor
Mit: Nadja Tiller und Fritz Lichtenhahn
Ton: Peter Kainz
Produktion: DLF/HR 2013
Länge: 54'36
Das Stück wurde von der Akademie der Darstellenden Künste als "Hörspiel des Jahres 2013" ausgezeichnet.

Anschließend:
Körperinszenierungen
Eine Spurensuche im aktuellen Hörspiel
Von Stephanie Metzger
Dass das Radio, dass das Hörspiel, dass die Stimme nicht wirklich "körperlose Wesenheiten" sind, die auf besonders intensive Weise eine Verbindung zwischen Sender und Empfänger herzustellen wüssten, wie das Richard Kolb 1930 in seiner Hörspieltheorie behauptet hat, ist längst bekannt. Gerade die Stimme als Brücke zwischen Körper und Wort ist seit den 1960er in Theorie und Praxis des Hörspiels vielfach ausgehorcht worden. Aber wie bringt sich darüberhinaus der menschliche Körper ins Hör-Spiel? Von welchen Körpern reden wir überhaupt: dem Körper der Darsteller, des Mediums oder der Hörer? Und welche Spuren hinterlassen sie? Fragen, die gerade auch von aktuellen Stücken provoziert werden, die den Darstellerkörper als Instrument oder die konkrete Situation im Hörspielstudio nutzen, oder die dieses Studio ganz hinter sich lassen. Ihren Körperinszenierungen will der Beitrag auf den Grund gehen.