Hörspiel

Bing / Losigkeit

Schwarzweiß Fotografie von dem irischen Schriftsteller Samuel Beckett, Porträtaufnahme von Jane Bown.
Porträt von Samuel Beckett, fotografiert von Jane Bown. © imago/United Archives International
Von Samuel Beckett |
Wie in seinen Originalhörspielen versucht Beckett in seinen späteren Prosastücken, die Arbeit an der Entstehung von Vorstellungen sinnlich erfahrbar zu machen. Bei „Bing" (1966) handelt es sich um das Bild eines gleißend weißen Kubus mit einem darin eingeschlossenen nackten Menschen, bei „Losigkeit" (1970) um das spätere Stadium solcher ausweglosen Situation:
Ein Mensch steht, unfähig zu gehen, in einer endlosen Weite, die mit Trümmern übersät ist. Beckett hat bezeugt, dass „Losigkeit" in Reaktion auf „Bing" entstand: „,Losigkeit' hat mit dem Kollaps einer solchen Zuflucht zu tun, wie sie zuletzt in ,Bing' versucht worden ist, und mit der weiterbestehenden Situation des Flüchtlings." - „Der Reiz, die Texte im Hörspiel zu inszenieren, ist die außerordentliche Musikalität der Sprache. Die im Text aufscheinenden Bilder lösen sich auf in Worte, Worte in akustisches Material, menschlicher Ausdruck, Gefühlsausbrüche des Schauspielers kehren identisch wieder, entleeren sich zu Readymades, bilden erneut das Material einer Komposition."

Bing / Losigkeit
Von Samuel Beckett
Regie: Oliver Sturm
Aus dem Englischen von Elmar Tophoven
Mit Graham F. Valentine
Produktion: SWR 2005