Hörspiel über vorgezogene Flitterwochen

Hochzeit in Konstantinopel

Ein junges Paar blickt auf das Meer im Sommer.
Bele und Paul verbringen ihre Flitterwochen an der jugoslawischen Adria - dabei sind sie noch gar nicht verheiratet. © EyeEm / Dmitry Travnikov
Von Irmgard Morgner · 15.02.2022
In diesem Reisebericht ist nichts, was es scheint – noch nicht einmal das Ziel der Reise. Es wird daher von Bele kurzerhand „Konstantinopel“ genannt, wie jener ferne, sagenhafte Sehnsuchtsort …
Eigentlich wollten sie nach Prag. Dann aber doch lieber ans Meer. Schließlich fahren Bele und Paul, ein junges Paar aus dem Ostberlin des Jahres 1968, an die jugoslawische Adria, und auch die ist für sie schon sagenhaft und vielgestaltig, halb Orient, halb Okzident.
Hier verbringen Bele und Paul ihre Flitterwochen. Dabei sind sie noch gar nicht verheiratet. Das Paar muss sich erst einmal kennenlernen. Und wo lernt man sich besser kennen als auf Reisen? Abend für Abend erzählt Bele ihrem Verlobten Geschichten, von abenteuerlichen Rollerfahrten, nächtlichen Flügen im Himmelbett, von Anton dem Löwen …
Am Ende der Reise landen Bele und Paul nicht eben da, wo sie hinwollten, Bele aber immerhin ein Stück näher bei sich selbst.

Hochzeit in Konstantinopel
Von Irmgard Morgner
Bearbeitung: Anna Pein und Barbara Plensat
Regie: Barbara Plensat
Mit: Jutta Hoffmann, Nora Abdel-Maksoud, Benjamin Sadler, Margit Bendokat, Catherine Stoyan, Katrin Martin, Gerd Grasse, Günter Junghans, Christian Gaul, Max Volkert Martens, Mia Kasalo, Daniela Soko, Hazemina Donlic, Begzada Alatovic, Adrian Kostre, Matej Kralj und Branimir Marjanovic
Ton und Technik: unbekannt
Komposition: Lutz Glandien
Produktion: RBB 2013
Länge: 49'18

Irmtraud Morgner (1933–1990) gelang mit "Hochzeit in Konstantinopel" der literarische Durchbruch. Die damals neuartige Mischung aus Fantastik und realistischer Alltagsbeschreibung aus feministischer Perspektive wurde zu ihrem Markenzeichen. Mit dem Roman "Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz" (1974) sowie der Fortsetzung "Amanda" (1983) erzielte sie sowohl bei den Leserinnen der DDR als auch der Bundesrepublik Deutschland große Erfolge.