Historisches Hütchenspiel

Achterloo

Friedrich Dürrenmatt, aufgenommen am 18. Juni 1988 in Schwetzingen an einem vollen Schreibtisch. Mit der Inszenierung seiner Komödie "Achterloo" nahm er Abschied vom Theater.
Dürrenmatt nahm 1988 in Schwetzingen mit der Inszenierung seiner Komödie "Achterloo" Abschied vom Theater. © picture-alliance / dpa - Marcus Thelen
Von Friedrich Dürrenmatt · 16.04.2017
Als Benjamin Franklin kommt, um den Leichnam Napoleons zu besichtigen, sitzt dieser munter beim Tee. Seit zwei Monaten ist der französische Despot nun Chef einer Einheitspartei.
Dort muss er sich mit Widersachern wie Jan Hus, Anführer der freien Gewerkschaften, herumschlagen. Kardinal Richelieu indessen träumt, Kreml und Vatikan mögen verschmelzen zu einer katholisch-marxistischen, allein selig machenden Kirche. In Dürrenmatts letztem Theaterstück "Achterloo" sind Zeit und Raum aufgelöst.

Bearbeitung und Regie: Hans Hausmann
Mit: Ernst Schröder, Georges Ourth, Christian Lichtenberg, Hubert Berger, Branko Samarovski, Thomas Holtzmann, Marianne Hoppe, Axel Radler, Paul Hoffmann, Christine Buchegger, Benno Sterzenbach und Michael Degen
Komposition: Arth Paul
Ton: Reinhard Prosser, Gerda Eisendle
Produktion: ORF/DRS/WDR 1983
Länge: 66'51

Anschließend:
Georg-Büchner-Preis 1986 an Friedrich Dürrenmatt
Von Frank J. Heinemann
Produktion: DLF 1986
Länge: 18'56
Friedrich Dürrenmatt, 1921 in Konolfingen geboren. Mit "Achterloo" schrieb er sein letztes Theaterstück, 1983 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Zahlreiche von Dürrenmatts Dramen und Prosatexten wurden für den Rundfunk adaptiert. Er schrieb auch Original-Hörspiele wie etwa "Abendstunde im Spätherbst" (erhielt als ORF-Produktion 1958 den Prix Italia), "Der Prozeß um des Esels Schatten" (BR/SR 1964), "Der Mitmacher" (ORF/BR/DRS 1973) oder "Das Versprechen" (SFB/DRS 1996). 1957 gewann Dürrenmatt für "Die Panne" (NDR 1956) den Hörspielpreis der Kriegsblinden. Der Schweizer starb 1990 im Kanton Neuenburg.