Heinrich der Vierte

Von Luigi Pirandello · 18.07.2010
Bei einem Maskenumzug stellt der Protagonist den deutschen König Heinrich IV. dar. Das Pferd strauchelt, der Reiter fällt und wird bewusstlos. Als er wieder erwacht, steckt er in seiner Rolle fest und glaubt, er sei wirklich Heinrich, der Büßer vor Canossa.
Das Vermögen des jungen Mannes gestattet es, Statisten zu engagieren und mitten im 20. Jahrhundert einen mittelalterlichen Hofstaat zu inszenieren. Doch nun, 20 Jahre nach dem Unfall, soll der vermeintlich Wahnsinnige durch eine Art Schocktherapie geheilt werden: durch die Konfrontation mit der Frau, die ihn ehedem verschmähte und ihrer Tochter, die heute so aussieht wie die Angebetete damals. Das Spiel beginnt.

Funkbearbeitung und Regie: Otto Kurth
Musik: Wolfgang Geri
Darsteller: Paul Hoffmann, Mila Kopp, Julia Costa, Herbert Steinmetz, Karl Bockx u.a.
Ton: Walter Jost
Produktion: Süddeutscher Rundfunk 1960
Länge: 73’25


Luigi Pirandello (1867-1936), italienischer Dramatiker, Nobelpreis für Literatur 1934. Welterfolg mit dem Stück "Sechs Personen suchen einen Autor" (1921). "Heinrich der Vierte" wurde 1922 in Mailand uraufgeführt.

anschließend: "Die Probe" von L. Pirandello, gelesen von Joachim Nittke (RIAS 1995)