Handel

Shoppen in China

Ein Blick über die Stadt Guangzhou mit Blick auf das International Finance Center (IFC).
In der Industriemetropole Guangzhou wächst eine Kolonie afrikanischer Händler. © picture alliance / dpa / Nan Sha Gz
Von Lorenz Rollhäuser · 22.03.2014
Die Handelsachsen verschieben sich: Europa war gestern. Heute kaufen afrikanische Händler containerweise in China, sie leben dort in stetig wachsenden Kolonien. Ein Feature von Lorenz Rollhäuser.  
Jules ist Kongolese. Seit 20 Jahren lebt er in Guangzhou und fühlt sich längst wie ein schwarzer Chinese. Nice dagegen will nicht in China leben. Sie fliegt nur viermal pro Jahr zum Einkaufen ein. Seit etwa zehn Jahren hat sich in der südchinesischen Industriemetropole eine stetig wachsende Kolonie afrikanischer Händler gebildet. Hinzu kommen Zigtausende Handelsreisende, die hin und her jetten, um containerweise Waren einzukaufen.
Denn es gibt hier alles, was in Afrika gebraucht wird: Baumaterialien und Autoersatzteile, Kleidung und Computer. Die Handelsreisenden sind aus dem Kongo, aus Mali oder Nigeria. Die einen werden reich, bei den anderen reicht es gerade zum Überleben. Doch in einem sind sie sich einig: China ist gut für sie und gut für Afrika.
Realisation: der Autor
Mit: Thomas Arnold, Bernhard Schütz, Claudia Eisinger u.a.

Produktion: NDR/SWR 2013
Länge: 51’25
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg geboren, lebt in Berlin. Seit 1990 Autor und Produzent von Features und Hörspielen. Zuletzt: "Kreuzberg von oben" (Deutschlandradio Kultur 2014).