Tea-Party in Frankreich

Europa rieb sich die Augen: Ausgerechnet in Frankreich führte im Jahr 2013 ein Gesetzentwurf über die gleichgeschlechtliche Ehe zu einer gigantischen Protestbewegung.
Eine Koalition aus Wertkonservativen, traditionalistischen Katholiken, fundamentalistischen Islamisten und rechtsextremen Splittergruppen beherrschte in einer von Hysterie geprägten Stimmung die öffentliche Diskussion. Sie agierten, als würde die gleichgeschlechtliche Ehe das Ende der Familie, ja der Zivilisation bedeuten und wurden dabei zusehends radikaler...
Das Gesetz ist seit zwei Jahren verabschiedet, doch die ultrakonservativen Kräfte agieren weiter - gegen Abtreibung, Genderdiskurs, künstliche Befruchtung, Leihmutterschaft oder Sterbehilfe. Als Hans Woller Anfang Juli für diese Sendung mit dem deutschfranzösischen Journalistenpreis ausgezeichnet wurde, hieß es in der Begründung der Jury: "Das Feature wirft einen verstörenden Blick auf die zunehmenden Brüche in der französischen Gesellschaft und beschreibt dabei die Homoehe als Symbol einer zunehmenden Spaltung."
Produktion: DLF 2014