Gesungenes Theater

Opernzukunft im Garagenhof?

Ein Mitarbeiter einer Verglasungsfirma entfernt am Dienstag (12.07.2005) am Denkmal des ehemaligen Arbeitszimmers von Theodor W. Adorno im Frankfurter Stadtteil Bockenheim die Dichtungen der Glasscheiben, die um das Denkmal gebaut wurden. Das Kunstwerk, das bereits dreimal durch Vandalismuss zerstört wurde, soll am Abend mit einer Wiederherstellungs-Feier unter dem Titel "A night with Adorno" erneut zur Schau gestellt werden.
Das ehemalige Arbeitszimmer von Theodor W. Adorno in Frankfurt-Bockenheim als Kunstwerk. © picture alliance / dpa / Frank May
Von Stefan Zednik · 10.07.2015
"Ich glaube, dass die Oper vielleicht noch dieses Jahrhundert überleben wird, das nächste kaum mehr", so beurteilte der Philosoph und Musiktheoretiker Theodor W. Adorno vor 45 Jahren die Überlebensfähigkeit der teuersten aller Bühnenkünste.
Die moderne Regie im Opernbetrieb, Versuche, Repertoirestoffe in aktuelle Zusammenhänge zu setzen, hat in den vergangenen Jahrzehnten die Diskussionen unter Opernschaffenden und Publikum dominiert. Mittlerweile bringt eine "Götterdämmerung" im Führerbunker oder eine "Cosi fan tutte" im Swingerclub aus Pappmaché niemand mehr in Rage.
Gewöhnung ist eingetreten - die Grundsatzfrage, ob und wie gesungenes Theater Menschen heute noch erreichen kann, scheint dagegen mehr denn je unbeantwortet. Wie kann Oper aussehen, damit sie den Zuschauer berührt und den enormen Aufwand, den sie erfordert, rechtfertigt? Nach Antworten forschend, besuchte der Autor ein Off-Theater, eine Landesbühne, ein Stadt- und ein Staatstheater und einen Garagenhof. Denn auch hier wird mitunter Oper gespielt.
Regie: Burkhard Reinartz
Produktion: DLF 2015