Tauziehen um die Masken der indigenen Kogi

Gefangene Geister

49:33 Minuten
Maske der Kogi
Maske der Kogi © Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum, VA 62650, Fotograf: Martin Franken
Von Burkhard Birke · 22.03.2022
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Vor über 100 Jahren brachte ein deutscher Ethnologe zwei Masken aus Kolumbien nach Berlin. Doch bei den ursprünglichen Besitzern, den indigenen Kogi in der Sierra Nevada, werden sie dringend gebraucht: Um die Welt zu retten.
Das Herz der Welt blutet. So sehen es die Kogi, wenn sie auf die Zerstörung der Umwelt durch die westliche Zivilisation blicken, deren Folgen sie auch in den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada spüren. Dort leben die Nachfahren der Tayronakultur wie vor über 1000 Jahren.
Sie sind die letzte spirituelle Hochkultur Südamerikas, die die Kolonisierung überlebt hat. Doch die Masken, mit deren Hilfe sie mit der verwundeten Natur kommunizieren, fehlen. Sie liegen, mit Chemikalien getränkt, im Depot des Ethnologischen Museums Berlin.
Ist deswegen die Welt aus den Fugen geraten?
Ein Feature über Bedeutung und Verlust, Spiritualität und Nachhaltigkeit – und die Frage, wer am Ende die eigentlich Bestohlenen sind.

Gefangene Geister
Tauziehen um die Masken der indigenen Kogi
Von Burkhard Birke

Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: Claus Dieter Clausnitzer, Jochen Langner, Thomas Balou Martin, Matthias Ponnier, Heike Trinker und der Autor
Ton und Technik: Gunther Rose und Thomas Widdig
Redaktion: Christiane Habermalz
Produktion: Deutschlandfunk 2022

Burkhard Birke, geb. 1957, Studium der Volkswirtschaft und Sprachen, seit 1982 Journalist und Korrespondent mit Stationen u.a. in Washington, Brüssel, London und Paris, lebt seit 2011 in Berlin und arbeitet im Reporterpool des DLF mit Spezialgebiet Lateinamerika.