Hörspiel von Friederike Mayröcker

Gefälle

Aufnahme des Formel 1-Rennfahrers Jochen Rindt am 05.09.1970, kurz bevor er beim offiziellen Training des "41. Großen Preises von Italien" auf der Rennstrecke von Monza tödlich verunglückte.
Aufnahme des Formel 1-Rennfahrers Jochen Rindt am 05.09.1970, kurz bevor er beim offiziellen Training des "41. Großen Preises von Italien" auf der Rennstrecke von Monza tödlich verunglückte. © picture alliance / United Press International (UPI)
Von Friederike Mayröcker · 05.06.2022
Friederike Mayröcker schrieb ihr Hörspiel im Gedenken an den Rennfahrer Jochen Rindt, der 1970 auf der Rennstrecke von Monza tödlich verunglückte. Ein opulentes und sinnliches Stück aus Motorenlärm, Lyrik und einem Symphonieorchester.
Der tödliche Unfall des Rennfahrers Jochen Rindt, der 1970 beim Formel-1-Training im italienischen Monza verstarb, wird für die Autorin zum Sinnbild menschlicher Grenzsituationen. Die Montage verschiedener Originaltonaufnahmen, einer Mahler-Sinfonie und Mayröckers stark rhythmisierter Sprache formen sich zu einem hochmusikalischen Monolog.
Die vielfach preisgekrönte Mayröcker sagte einmal über sich selbst: „Ich sehe alles in Bildern, meine ganze Vergangenheit, Erinnerungen sind Bilder. Ich mache die Bilder zu Sprache, indem ich ganz hineinsteige in das Bild. Ich steige solange hinein, bis es Sprache wird.“ 
Anlässlich des 1. Todestags von Friederike Mayröcker, die am 4. Juni 2021 starb.
Die Lyrikerin Friederike Mayröcker (1924-2021)  im Jahr 2002.
Die Lyrikerin Friederike Mayröcker (1924-2021) im Jahr 2002.© imago images/gezett

Gefälle
Von Friederike Mayröcker
Regie: Hans Ulrich Minke
Mit: Michael Degen, Walter Carlos und Originaltonaufnahmen von Jochen Rindt
Ton und Technik: Gert Bazin, Ruth Hofmann
Produktion: RIAS Berlin 1972
Länge: 52'21

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Friederike Mayröcker (1924–2021 in Wien) war eine der bedeutendsten zeitgenössischen Dichterinnen. Sie veröffentlichte neben Lyrik auch Prosa und Theaterstücke sowie über 40 Hörspiele, darunter „Die Umarmung nach Picasso“ (WDR 1986) und „Gertrude Stein hat die Luft gemalt“ (Deutschlandfunk/ORF 2005). Zu ihren Auszeichnungen gehören der Hörspielpreis der Kriegsblinden für „Fünf Mann Menschen“ (SWF 1968, zusammen mit Ernst Jandl), der Karl-Sczuka-Preis für „Das Couvert der Vögel“ (WDR 2001), der Friedrich-Hölderlin-Preis (1993) und der Georg-Büchner-Preis (2001).