Und weil der Mensch ein Mensch ist
Ernst und Ernst Ulrich Busch
Von Alexa Hennings
Regie: Claudia Kattanek
Es sprach: Anna Panknin
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Caroline Thon
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2020
Und weil der Mensch ein Mensch ist
54:16 Minuten
Wie er denn, als Sohn von Ernst Busch, diesem roten Sänger, zum Kapitalisten und Immobilienbaron hatte werden können? Ernst Ulrich Busch hat diese Journalistenfrage immer gehasst. Eine Vater-Sohn-Geschichte.
Der Sänger und Kommunist Ernst Busch war als UFA-und Bühnenstar erfolgreich, er sang Lieder über den Spanischen Bürgerkrieg, als Unternehmer jedoch scheiterte er grandios. Seine Schallplattenfirma passte weder in die Zeit noch in die DDR. Dem neuen Deutschland galt er als Querulant.
Ulrich Busch, sein Sohn, muss alle Rechte am Erbe des Vaters abtreten, als er in den 1980er-Jahren die DDR verlässt. Er fühlt sich entwurzelt. 25 Jahre später kauft er zwei laufende Kilometer Ruine in Prora: Das von den Nazis geplante "Seebad der 20.000", 1936 begonnen, nie vollendet, zu DDR-Zeiten vom Militär genutzt.
Busch junior ist besessen von einer Idee: Was wäre, wenn er einem der pompösesten und militantesten Bauwerke der Nazis, die seinen Vater ebenso hassten wie er sie, wenn er diesem gebauten Wahnsinn einen Sinn geben könnte?