Erinnerungen an Roger Willemsen

Freigeist und Menschenfreund

Der Publizist und Moderator Roger Willemsen 2014 in Köln im Rahmen des internationalen Literaturfestival lit.cologne.
Der Publizist und Moderator Roger Willemsen 2014 in Köln im Rahmen des internationalen Literaturfestival lit.cologne. © imago / Horst Galuschka
Von Rosvita Krausz · 26.02.2021
Er begann als Nachtwächter, Reiseleiter und Museumswärter. Dem promovierten Germanisten, Philosophen und Kunsthistoriker Roger Willemsen (1955- 2016) hätte eine akademische Laufbahn offen gestanden, doch er suchte den Kontakt mit der Welt und den Menschen, die sinnliche Begegnung mit Kunst und Kultur.
Er begann als Nachtwächter, Reiseleiter und Museumswärter. Dem promovierten Germanisten, Philosophen und Kunsthistoriker Roger Willemsen (1955- 2016) hätte eine akademische Laufbahn offen gestanden, doch er suchte den Kontakt mit der Welt und den Menschen, die sinnliche Begegnung mit Kunst und Kultur. Bekannt wurde er in den 1990er-Jahren als Moderator von ‘ Willemsens Woche‘ beim ZDF. Nach heftigen redaktionellen Querelen zog er sich aus dem Fernsehgeschäft zurück und hat seinen Abschied von Quote und Ruhm wie er selbst sagte, "keine Sekunde lang bereut".
Später verlegte er sich aufs Schreiben. Das persönlichste seiner 36 Bücher heißt ‚Der Knacks‘ und erzählt von den Brüchen, Erstickungsgefühlen und Niederlagen des Lebens. Sein verrücktestes Buch, ‚Momentum‘, sammelt große und kleine Augenblicke des Daseins in über 300 Seiten unsortierter Tagebuchnotizen.
Willemsen war ein politischer Mensch. Er reiste nach Afghanistan, interviewte ehemalige Häftlinge aus Guantánamo und beobachtete für sein letztes Buch, ‚Das Hohe Haus‘, ein Jahr lang den Bundestag. Den Großteil seiner Honorare spendete er an Bedürftige.
Das Feature versucht, diesem stets entflammten Vorzeigeintellektuellen, der gern kiffte und nie wirklich sesshaft wurde, auf die Spur zu kommen.

Freigeist und Menschenfreund
Erinnerungen an Roger Willemsen
Von Rosvita Krausz

Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: Claudia Matschulla, Andreas Lorenz Maier,
Stefan Preiss und Susanne Pätzold
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Angelika Brochhaus
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2017

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