Einzelgängerkarrieren

Nicht im Gleichschritt

Eine Schreibmaschine, eine Lupe und zwei Brillen liegen auf dem Schreibtisch des Schriftstellers Arno Schmidt (1914 - 1979) in seinem ehemaligen Haus in Bargfeld (Niedersachsen).
Der Schreibtisch des Schriftstellers Arno Schmidt (1914 - 1979) in seinem ehemaligen Haus in Bargfeld (Niedersachsen). © picture alliance / dpa / Christoph Schmidt
Von Cornelia Braun · 28.12.2014
Der Einzelgänger hat viele Gesichter. Als "Pionier auf Einmann-Pfaden in der Wildnis der Worte" bezeichnete sich der Schriftsteller Arno Schmidt und erklärte das Einzelgängertum zur Voraussetzung, um gute Literatur zu schaffen. Der Eremit weiht sein einsames Leben dem Lob Gottes.
Der Vagabund sucht ungeschützt die Begegnung mit der fremden Welt. Andere gehen diesen Weg unfreiwillig, werden erst durch widrige Umstände zu Einzelgängern gemacht. Der Rückzug nach innen wiederum, in den eigenen Gedankenraum, kann einen Geniestreich gebären, aber auch einen Amoklauf oder in Zeiten der Diktatur Kraft geben, sich zu widersetzen. Einzelgänger bewegen sich oft in geistigen und emotionalen Welten, die nicht auf den ersten Blick durchschaubar sind. Das macht sie auch zur Projektionsfläche von Wünschen und Ängsten des Mainstreams.
Produktion: DLF 201