Die palästinensischen Bürger Israels als neue politische Kraft

Eine Minderheit im Aufbruch

43:44 Minuten
Die Palästinenserin Rula Deep betreibt eines der bekantesten Restaurants in Haifa.
Die Palästinenserin Rula Deep betreibt eines der bekantesten Restaurants in Haifa. © Deutschlandradio/Daniel Cil Brecher
Von Daniel Cil Brecher · 08.02.2022
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Für Palästinenser war Israel der Staat, der 80 Prozent der arabischen Bevölkerung zu Flüchtlingen gemacht hat. Aber in den letzten zwanzig Jahren hat sich die arabische Minderheit auf den langen Weg der Emanzipation gemacht.
Einst waren sie eine marginale Gruppe, die in den Augen der Mehrheit eine Bedrohung für die Sicherheit und den jüdischen Charakter des Landes darstellten. Das Verhältnis beider Bevölkerungsgruppen hat sich inzwischen deutlich verändert. Bei den letzten Parlamentswahlen haben arabische Parteien sogar eine Schlüsselstellung in möglichen Koalitionen mit jüdischen Parteien erworben. Nationalistische Strömungen halten diese Entwicklung für gefährlich, weil sie traditionelle Identitäten in Frage stellt. Machen sich diese politischen Veränderungen auch im Zusammenleben der Gruppen bemerkbar?
Ibrahim Hijazi, Generalsekretär der Vereinigten Arabischen Liste, die zusammen mit zionistischen Parteien die Regierung in Jerusalem bildet.
Ibrahim Hijazi, Generalsekretär der Vereinigten Arabischen Liste, die zusammen mit zionistischen Parteien die Regierung in Jerusalem bildet.© Deutschlandradio/Daniel Cil Brecher
Die Bürgermeisterin von Haifa, Einat Kalisch-Rotem, wurde wegen der Ernennung eines palästinensischen Stellvertreters scharf angegriffen.
Die Bürgermeisterin von Haifa, Einat Kalisch-Rotem, wurde wegen der Ernennung eines palästinensischen Stellvertreters scharf angegriffen.© Deutschlandradio/Daniel Cil Brecher
Die Knessetabgeordnete Aida Touma-Sliman. Sie ist von der Regierungsteilnahme einer palästinensischen Partei nicht begeistert.
Die Knessetabgeordnete Aida Touma-Sliman. Sie ist von der Regierungsteilnahme einer palästinensischen Partei nicht begeistert.© Deutschlandradio/Daniel Cil Brecher
Das ehemalige palästinensische Viertel Wadi Salib in Haifa. Die meisten der alten Gebäude stehen leer. Neubauten sind wohlhabenden Bürgern vorbehalten.
Das ehemalige palästinensische Viertel Wadi Salib in Haifa. Die meisten der alten Gebäude stehen leer. Neubauten sind wohlhabenden Bürgern vorbehalten.© Deutschlandradio/Daniel Cil Brecher

Eine Minderheit im Aufbruch
Die palästinensischen Bürger Israels als neue politische Kraft
Von Daniel Cil Brecher

Regie: Philippe Brühl
Es sprachen: David Vormweg, Therese Hämer, Wolf Aniol, Sigrid Burkholder, Hüseyin Michael Cirpici und Wolfgang Rüter
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Oliver Dannert
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk 2022

Daniel Cil Brecher, 1951 in Tel Aviv geboren, ist Historiker und Buchautor. Er hat sich auf jüdische Geschichte im 20. Jahrhundert und auf die Geschichte Israels spezialisiert, war u.a. Direktor des Leo-Baeck-Instituts in Jerusalem und hat an den Unis in Haifa und Jerusalem unterrichtet. Seit 2001 macht er Filme, Ausstellungen und Features zu internationalen zeitgeschichtlichen Fragen. Er lebt in Amsterdam.
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