Ein Sommer auf dem Lande

Von Sibylle Tamin |
Mit dem letzten Bauern stirbt das Dorf und übrig bleibt eine Ansammlung von Häusern ohne inneren Zusammenhang. Die Entwicklung des Niedergangs, seine Ursachen und Auswirkungen spiegeln hundert Jahre Geschichte eines Schwarzwalddorfes.
Damals, im Sommer auf dem Lande, ins Heu gefahren, Stunden am Hang, die Heureihen endlos und der Staub in den Poren, der Kopf gedunsen, die Hände wund und die Arme schwer, verfluchtes Heu, verfluchtes Land – damals war mit der Berührung das Idyll zerplatzt. Leben mit der Natur ist keine Frage schwärmerischen Gefühls. Das Überleben fordert Geduld, Beharrlichkeit und Leidensfähigkeit - jahrhundertelang wurden sie aufgebracht und der Bauer überlebte. Heute ist er am Ende.

Regie: Ulrich Gerhardt
Sprecher: Matthias Fuchs
Produktion: Sender Freies Berlin/Westdeutscher Rundfunk 1992
Länge: 54’30

Sibylle Tamin, geboren 1949, studierte Theaterwissenschaft und Publizistik, schreibt für Zeitung und Radio und lebt in Berlin. Zuletzt: "Hinter den Wäldern vor den hohen Bergen - Eine Reise nach Rumänien" (DLR Berlin/ RBB 2004).