Ein deutsch-deutsches Seniorenhaus und seine Geschichten

    Zeitenwende

    55:47 Minuten
    Zwei Rentner sitzen im Schatten des Schlossparks Charlottenburg in Berlin auf einer Bank.
    Rentner auf einer Bank © picture alliance / Ole Spata
    Von Heike Tauch · 27.12.2022
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    Berlin-Pankow. In einer Einrichtung für Senioren treffen West- auf Ost-Biografien. Ein Ort der erwartbaren Geschichten? Was die Menschen aus ihren Leben erzählen, ist viel reicher und komplexer.
    Zeitenwenden – davon gab es hierzulande schon einige. Die Seniorinnen und Senioren in diesem Features haben sie erlebt: Sie treffen sich in einer Einrichtung, die mehr bietet als Pflege und Verwahrung. In Berlin-Pankow – nicht weit von der ehemaligen Mauer – ist ein Ort der Bildung und der Debatte entstanden und auch eine Begegnungsstätte. Von den rund 160 Mieterinnen und Mietern lebten 2019 über die Hälfte in der ehemaligen DDR, die anderen in der früheren Bundesrepublik. Bestätigen sich hier die Klischees über den Osten und den Westen? Es ist komplizierter. Ein Bewohner wurde in der Ukraine geboren, wuchs in Wien auf und wurde Cheflektor des DDR-Verlags „Volk und Welt“. Eine Bewohnerin nennt sich bis heute „fanatischer Preuße“. Vor dem Horizont fast hundert Jahre währender Leben bekommen die Fragen nach Ost und West etwas beinahe Kleingeistiges. Hört man den Menschen zu, gewähren sie sehr persönliche Einblicke in die Geschichte unseres Landes, das es so nicht mehr gibt.

    Zeitenwende
    Ein deutsch-deutsches Seniorenhaus und seine Geschichten
    Von Heike Tauch
    Regie: die Autorin
    Mit: Bettina Kurth
    Ton und Technik: Martin Eichberg
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020
    Länge: 55'41

    Eine Wiederholung vom 07.07.2020.

    Heike Tauch, 1965 in Berlin geboren, arbeitet seit 1992 als Autorin und Regisseurin fürs Radio mit Schwerpunkt Hörspiel und Feature. Von 1996 bis 2012 betrieb sie das Hörtheater für Deutschlandfunk Kultur. Für „Bürger Zweiter Klasse“ (Deutschlandfunk 2016) wurde sie mit dem n-ost-Reportagepreis ausgezeichnet. Zuletzt: „Mit den Augen eines Scharfschützen“ (zusammen mit Herlinde Koelbl, Deutschlandfunk Kultur 2017), „Seeleute für Erez Israel – Die deutsche Kapitänsfamilie Pietsch aus Danzig“ (SWR 2020) und „Nachmittags faulenze ich furchtbar – Der Regisseur Ulrich Gerhardt und seine Tagebuch von 1945“ (Deutschlandfunk 2021).