Ein bedrückendes Gefühl der Ausgeschlossenheit

Von Kurt Kreiler · 01.07.2008
Lässt sich das Elend in den Pariser Banlieues zurückverfolgen bis zur Zeit der ehemaligen "Bidonvilles", der Barackendörfer der Immigranten, in denen bis zu 300 Familien einen Wasserhahn teilten?
Ausgehend von einer Reportage des jungen Hubert Fichte, der 1966/67 das Leben in den Bidonvilles beschrieb, macht sich der Autor auf die Suche nach den "Überlebenden" der Slums, um sie nach ihrer Lebensgeschichte und dem Werdegang ihrer Kinder und Enkel zu befragen. Denn gerade dort, wo vor 30 oder 40 Jahren die Bewohner der Slums hausten, randalieren die gedemütigten Jugendlichen von heute.

Während eines Spaziergangs durch La Courneuve erzählt der 1972 geborene Essayist Nadir Dendoune über seine eigene Jugend: über die schikanösen Polizeikontrollen in der Banlieue, die erfolglose Jobsuche und die alltägliche Diskriminierung. In Gesprächen mit einem Soziologen und einer Politikerin wird Antwort gesucht auf die Frage, welche Integrationschancen wegbetoniert wurden.


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