Drifting Away - Von Schlaf und Traum (Teil 5)

Eine kleine Kulturgeschichte der Schlaflosigkeit

Ein Mann liegt mit offenen Augen im Bett und kann nicht einschlafen
Grübelnde und kreisende Gedanken stören den Schlafrhythmus. © imago/Ikon Images/Lizzie Roberts
Von Rolf Cantzen · 03.12.2017
Wenn der Schlaf der Bruder des Todes ist, so wie in einem Bach-Choral, dann bestehen zwischen Schlaflosigkeit und Leben ähnlich enge Beziehungen: Wer nicht schläft, lebt und kann etwas erleben. Diffuse halbschlafende oder hellwache Gedanken.
Die Schlaflosigkeit weckt Lebensgeister, allerdings nur, wenn sie nicht wieder schlafen geschickt werden durch Pharmazeutika oder psychotherapeutische Selbstbehandlungen. Wer schläft, sündigt nicht. Wer sich schlaflos mit sich selbst beschäftigt, meistens schon: Querschießende Gedanken und irritierende Sehnsüchte inspirieren den einsamen Wachen. Dichter und Denker schätzen das. Sie leugnen die nächtliche Regenerationsverpflichtung. Manche verachten sogar die guten Schläfer, die tief und erholsam schlafen.
Produktion: Dlf 2017