Dieulefit - Refugium in Zeiten der Barbarei

Von Hans Woller · 27.08.2013
Der 3000-Seelenort, 30 Kilometer östlich des Rhônetals, an der Grenze zwischen dem Dauphiné und der Provence, hat zwischen 1940 und 1945 1500 Verfolgte – politische Flüchtlinge, Ausländer und Juden – vor der Miliz des Vichy-Regimes und den deutschen Besatzern versteckt, ernährt und gerettet.
Unter ihnen deutsche Kommunisten, eine jüdische Professorenfamilie aus Heidelberg, zahlreiche französische Intellektuelle von internationalem Ruf wie Louis Aragon und Elsa Triolet, sowie mehrere Künstler, darunter der in Wien geborene Willy Eisenschitz.

Kein einziger der Flüchtlinge ist in Dieulefit – seit Jahrhunderten eine Hochburg des französischen Protestantismus – in jenen Jahren denunziert oder verhaftet worden. Mehr als 60 Jahre lang war dieses Wunder des Schweigens und der Solidarität in den tragischen Zeiten des besetzten Frankreich der Öffentlichkeit weitgehend verborgen geblieben.


DLF 2013