Hörspiel über das Sprachvermögen von Intellektuellen

Die Toscana-Therapie

Der schiefe Turm von Pisa.
Wie der schiefe Turm von Pisa - in der Toscana geht die Kommunikation zwischen allen Beteiligten auf jede erdenkliche Weise schief. © EyeEm / Enrico Salvadori
Von Robert Gernhardt |
• Satire • Robert Gernhardt nimmt in seiner Komödie Intellektuelle aufs Korn, die über alles reden können, nur nicht über ihre eigenen Gefühle. Ein RIAS-Hörspiel aus dem Jahr 1989.
Karin und Gerhard, ein pedantisches, ein bisschen angestaubtes Akademikerpaar um die vierzig, machen wie jedes Jahr Urlaub im Ferienhaus des mit ihnen befreundeten Therapeuten Dieter in der Toskana. Einzige Bedingung von Dieters Seite: Sie dürfen in seinem Haus keine Gäste empfangen. Die Eheleute bringen es jedoch nicht fertig, den dreisten amerikanischen Schriftsteller und Lebemann Victor zu vertreiben, der sich bei ihnen einquartiert hat. Als später der Redakteur Bergmann sowie der Zementsack-Fotograf Florian samt seiner flippigen Begleiterin Silvia auftauchen, ist das Chaos perfekt – und Karin und Gerhard mit ihren Nerven am Ende.
Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten geht auf jede erdenkliche Weise schief, echte Begegnungen und klare Willensäußerungen sind fast so unmöglich wie ein geglückter Witz – und passieren auf merkwürdige Art doch immer wieder.

Die Dinge des Lebens
Ein Sommer mit Hörspielen und Dokus
Woche 5: Auf Reisen

Die Toscana-Therapie
Bearbeitung und Regie: Götz Naleppa
Komposition: Reiner Stelzner
Darsteller: Udo Samel, Angelika Thomas, Sylvester Groth, Friederike Tiefenbacher, Gerd Wameling, Branko Samarowski u.a.
Produktion: RIAS Berlin 1989
Länge: 88'05

Robert Gernhardt (1937–2006), Lyriker, Maler, Karikaturist und Schriftsteller, war Redakteur der literarisch-satirischen Zeitschrift „Pardon“ und Mitbegründer des Satiremagazins „Titanic“. Neben humoristischen Gedichten, die zunehmend literarische Anerkennung fanden, veröffentlichte er auch Erzählungen und Romane. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Heinrich-Heine-Preis (2004) und der Wilhelm-Busch-Preis (2006).