Queer, katholisch, mexikanisch
Die Muxes von Juchitán
Von Johanna Rubinroth und Tanja Krüger
Regie: Philippe Brühl
Redaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: rbb/NDR 2019
Queer, katholisch, mexikanisch

Party. Ohrenbetäubende Salsa-Kombo. Auf der Tanzfläche paradieren Männer mit bestickten Kleidern und Blumen im Haar, andere stolzieren in Anzügen wie Pfauen umher. Im konservativ katholischen Mexiko leben in Juchitán sogenannte Muxes, sie werden das „dritte Geschlecht” genannt. Muxes gehören zur Tradition der Zapoteken, der Urbevölkerung Mexikos. Trotz des kulturellen Erbes sind sie in ihrem eigenen Land ein Makel.
Es wirkt wie ein Event zum Christopher Street Day, in Berlin oder San Francisco. Aber nein, es ist der kleine Ort Juchitán im Südwesten Mexikos - einem Land, das sonst eher für Machismo und Homophobie bekannt ist. Hier werden die Muxes gefeiert: feminine Männer, Männer in Frauenkleidern, Trans-Frauen, homo- oder bisexuell orientiert. Sie leben ihre Tradition öffentlich aus.
Der Großteil der Bevölkerung liebt ihre Muxes, ist stolz auf die Diversität, die als Teil der uralten Kultur der Zapoteken verstanden wird. Und doch ist Juchitán alles andere als ein queeres Paradies.
Die Muxes werden stigmatisiert, diskriminiert und auch der Hass in der Familie bleibt nicht aus. Im Alltag sind sie aggressiver Gewalt und Überfällen ausgesetzt.