Die geschlossene Stadt (2/2)

Shanghai fern von wo

Jüdisches Flüchtlingsmuseum in Shanghai.
Das Flüchtlingsmuseum in Shanghai erzählt die Geschichte der Juden, die während des Zweiten Weltkriegs in der Stadt Zuflucht fanden. © Markus Pfalzgraf
Von Ursula Krechel · 24.08.2019
In einem großen Panorama erzählt Ursula Krechel die vielfältigen Biografien der 18.000 deutschen „Shanghailänder“: Diplomaten und Handelsvertreter, aber vor allem jüdische Exilanten aus Nazideutschland, für die Shanghai zur Falle wurde, die beim ausbrechenden Krieg zuschnappte.
"Nach Shanghai." - "Was? So weit?" - "Weit, von wo?" - Dieser Dialog zwischen zwei Juden beim Aufbruch in die Emigration ist sprichwörtlich geworden. Die Handels- und Hafenmetropole des Fernen Ostens wurde im Opiumkrieg 1842 von den Briten erobert und dem ausländischen Handel geöffnet. Shanghai war der wichtigste Stützpunkt der Westmächte, wobei von einreisenden Europäern kein Visum verlangt wurde und ein Teil der Stadt - als Stadt in der Stadt - dem ausländischen Konsularkorps unterstellt wurde.
Im fremden Blick eines in Shanghai alteingesessenen Inders und einer jungen chinesischen Fremdenführerin spiegelt sich die Geschichte der Stadt und ihrer "weißen Ausländer". Im Zentrum stehen dabei die vielfältigen Biografien der 18.000 deutschen "Shanghailänder": Diplomaten und Handelsvertreter, aber vor allem - denn sie waren die große Mehrheit - jüdische Exilanten aus Nazideutschland, für die Shanghai zur Falle wurde, die beim ausbrechenden Krieg zuschnappte.

Shanghai fern von wo
Die geschlossene Stadt (2/2)
Von Ursula Krechel
Regie: Hans Gerd Krogmann
Mit Manfred Steffen, Katharina Palm, Anthony Gibbs, Donata Höffer, Elisabeth Orth, Dieter Wien, Hille Darjes, Johanna Liebeneiner, Gerd Wameling, Rosemarie Gerstenberg, Ernst Walter Simon

Produktion: SWR 1998
Länge: 80'05