Hörspiel nach Albert Camus

Die Gerechten

Grossfüst Sergius (Sergej) und Elisabeth - Holzstich, 1884, nach Photographien.
Grossfüst Sergius (Sergej) und Elisabeth - Holzstich, 1884, nach Photographien. © picture-alliance / akg-images
Von Albert Camus · 20.02.2022
Camus greift in diesem Stück einen historischen Stoff auf: das 1905 von russischen Anarchisten verübte Attentat auf den Großfürsten Sergej. Der existentialistische Klassiker als Hörspiel – um Fragen nach Gerechtigkeit und Schuld.
Russland zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Eine Gruppe von Anarchisten plant und führt ein Attentat aus. Nicht aus persönlichem Egoismus handeln diese Männer und Frauen. Unfreiheit und Unmenschlichkeit in der zaristischen Diktatur bekämpfen sie. Doch selbst für diese "Gerechten" wird Töten zum einzigen Mittel gegen das Töten. Damit aber – und trotz der Bereitschaft, das eigene Leben zu opfern – üben sie ebenfalls Gewalt aus. Und das führt zu jenem quälenden und unaufhebbaren Zwiespalt, dass Gewalt weder zu rechtfertigen noch zu vermeiden ist.
Arbeiteraufstand in Moskau 1905 (Foto). Zu sehenf in schwarz-weiß: Eine Straße mit Barrikaden, an der Seite Häuser mit Geschäften. Arbeiter und Plakate.
Arbeiteraufstand in Moskau (1905)© picture alliance / akg-images

Die Gerechten
Von Albert Camus
Übersetzung aus dem Französischen: Guido Meister
Bearbeitung: Hans Bräunlich
Regie: Werner Buhss
Mit: Kirsten Block, Peter Ebert, Martin Seifert, Michael Kind, Günter Zschäckel, Werner Buhss, Horst Lebinsky, Petra Kelling
Komposition: Wolfgang Bodag
Musiker:innen: Pascale de Wroblewsky (Gesang), Wolfgang Bodag (Klavier)
Produktion: DeutschlandRadio Berlin 1992
Länge: 85‘15

Albert Camus (1913–1960) Kindheit, Jugend und Studium der Philosophie in Algerien. Bedeutender Vertreter des französischen Existentialismus. 1957 Nobelpreis für Literatur vor allem als Anerkennung für den 1956 erschienenen Roman-Bericht „La chute“ ("Der Fall“). Weitere Romane u.a. „Der Fremde“ (1942), „Die Pest“ (1947).