Die Erfindung eines Lebens

Der seltsame Fall des Adam Molinnus

49:42 Minuten
Ein Familienfoto von Thekla und Adam Molinnus mit ihren Kindern von ca. 1928/29.
Thekla und Adam Molinnus mit ihren Kindern ca. 1928/29. © Foto: privat
Von Elke Pressler · 30.08.2019
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Ein Verbrecher? Ein Hasardeur? Ein Held? Oder ein Abenteurer und skrupelloser Opportunist? Oder doch eher ein Opfer geopolitischer Verschiebungen und historischer Wirrnisse? Wer war dieser Adam Molinnus? Regina Molinnus weiß nur eines genau: Er war ihr Großvater.
Soviel scheint klar zu sein: Der Memeldeutsche Adam Molinnus, geboren 1897, verriet im spektakulären Kownoer Schauprozess 1934/35 - Deutsche gegen den litauischen Staat - kühn seine Nazi-Auftraggeber.
Als Agent Ali spionierte er für die Litauer. Doch saß er anschließend wirklich in mehreren KZs ein - und warum soll er dort gebügelte Hemden getragen und Kuchen, Fürsorge und Besuch empfangen haben?
In Hamburg erinnert an ihn ein Stolperstein - wieso, er lebte doch dort nie? Adam Molinnus war schon für seine Kinder ein Phantom und blieb bis heute ein Tabu für die Familie.
Die Enkel- und Urenkelgeneration fühlt sich wie ferngesteuert durch diese Leerstelle in der Familiengeschichte, konditioniert durch den Fluch des Schweigens, und will endlich wenigstens einige Fragen klären.

Der seltsame Fall des Adam Molinnus
Die Erfindung eines Lebens
Von Elke Pressler

Regie: die Autorin
Redaktion: Ulrike Bajohr
Produktion: Dlf 2019