Die Chansonnière Barbara

Die Frau in Schwarz

 Die französische Chansonsängerin Barbara (1930-1997) in den 1960er-Jahren.
Die französische Chansonsängerin Barbara (1930-1997) in den 1960er-Jahren. © picture alliance/United Archives/Max Schweigmann
Von Jean-Claude Kuner · 20.03.2021
Die jüdisch-französische Chansonsängerin Barbara hat mit ihrer schönen Stimme von der Liebe gesungen, von Liebeskummer, Einsamkeit und Verlust. Sie wurde zur Identifikationsfigur eines Millionenpublikums, das sie bis heute verehrt.
Barbara, eigentlich Monique Serf, zählte neben Jaques Brel und Georges Brassens zu den ganz Großen des Chansons. Auch nach ihrem Tod 1997 werden ihre Lieder weiterhin gesungen und sie inspiriert junge Künstler weltweit. Ihrer melancholischen, sehr persönlichen Lied-Poesie, ihrem ungewöhnlichen Altruismus und sozialen Engagement liegen jedoch zwei traumatische Kindheitserlebnisse zu Grunde, über die sie erst gegen Ende ihres Lebens bereit war, ausführlicher zu sprechen: Ihr Leben im Versteck als jüdisches Kind während des Zweiten Weltkriegs und ihre belastete Beziehung zu ihrem Vater, der sie als junges Mädchen sexuell missbrauchte.

Die Frau in Schwarz
Die Chansonnière Barbara
Von Jean-Claude Kuner
Regie: der Autor
Mit: Jeanne Balibar, Jutta Hoffmann, Anne Müller, Christoph Gawenda
Ton und Technik: Peter Avar, Wenke Decke
Produktion: RBB 2020
Länge: 54'38

Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunkautor und -regisseur mit dem Schwerpunkt Kulturthemen aus fremden Ländern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. für "Traumrollen" (DLF/HR 2013) – Hörspiel des Jahres 2013 – und für "Bukhara Broadway" (RBB/DLF/NDR 2012) – 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature geehrt. Zuletzt: "Im Schatten des amerikanischen Traums – Die Audiotagebücher des Künstlers David Wojnarowicz" (RBB 2020) und "Fake Family – Menschenverleih in Japan" (Deutschlandfunk Kultur/WDR 2019).