Der Wolfsziegel

Von Irène Bourquin |
Zwei Stimmen: ein zwischen Realität und Traum schwebendes poetisches Duett. Ein Mann und eine Frau begegnen sich zufällig im Zug und geraten allmählich in eine zeitlose Ausnahmesituation. Auf verschiedenen Ebenen von Wirklichkeit, Traum und Erinnerung tasten Er und Sie sich im Gespräch aneinander heran - langsam, unausweichlich.
Gibt es den Zug, der im Schnee stecken bleibt? Gibt es die tief verschneite Holzfällerhütte, in der die beiden Zuflucht suchen? Der Mann mit seinem Kriegstrauma und die Frau, die in einer verfahrenen Zivilisation die Kommunikation mit der Natur sucht. Ist ihre Begegnung Realität oder Innenwelt zweier Personen im Traum?

Irène Bourquin, geboren 1950 in Zürich, promovierte Historikerin, freie Journalistin und Autorin, schreibt seit 1984 Lyrik, Theaterstücke und Prosa. Zuletzt erschien 2004 die Erzählung "Elch in der Dämmerung".