Der Wahn der Alchemisten

Auf der Suche nach dem Stein der Weisen

Eine Waagschale mit feinen Goldpartikeln.
Unedles Metall in Gold umzuwandeln, ist eine Eigenschaft, die dem sangenumwobenen Stein der Weisen zugeschrieben wird. © imago/Xinhua
Von Ulrike Klobes und Matthias Käther · 29.05.2016
Kaum ein anderes Thema des Mittelalters ist dank moderner Fantasyromane und Computerspiele so populär wie die Suche nach dem Stein der Weisen. Der Traum vom Stein, der Krankheiten heilt und Metalle in Gold verwandelt, hat nicht nur Dichter, sondern auch Wissenschaftler und Philosophen fasziniert.
Das europäische Porzellan und das Element Phosphor sind Nebenprodukte der fieberhaften Stein-Suche. Das Wort Elixier bedeutet nichts anderes als Stein der Weisen - "El Iksir". Begriffe wie "Opus magnum" und "Adept" lassen sich direkt aus der Suche nach diesem Stein herleiten. Warum ließen sich so viele Forscher, Philosophen und Esoteriker jahrhundertelang nicht davon abbringen, etwas aufzufinden, das es offensichtlich nicht gibt? Ist der Stein nur eine Metapher? Gibt es Menschen, die ihn immer noch suchen? Und warum spielt er ausgerechnet heute in der Literatur wieder so eine große Rolle?
Produktion: DLF 2013