Der Wahn der Alchemisten

Von Ulrike Klobes und Matthias Käther |
Kaum ein anderes Thema des Mittelalters ist dank moderner Fantasyromane und Computerspiele so populär wie die Suche nach dem ominösen Stein der Weisen.
Leser von Joanne K. Rowling oder Kai Meyer mögen das für dichterische Fantasie halten, doch der Traum vom Wunderstein, der Krankheiten heilt und unedle Metalle in Gold verwandelt, hat seit Menschengedenken nicht nur Dichter, sondern auch Wissenschaftler und Philosophen fasziniert.

Das europäische Porzellan und das Element Phosphor sind Nebenprodukte der fieberhaften Steinsuche. Das Wort "Elixier" bedeutet nichts anderes als "Stein der Weisen" - "El Iksir".

Begriffe wie "Opus magnum" und "Adept" lassen sich direkt aus der Suche nach diesem Stein herleiten. Warum ließen sich so viele Forscher, Philosophen und Esoteriker jahrhundertelang nicht davon abbringen, etwas aufzufinden, das es offensichtlich nicht gibt?

Ist der Stein nur eine Metapher? Gibt es Menschen, die ihn immer noch suchen? Und warum spielt er ausgerechnet heute in der Literatur wieder so eine große Rolle?



Regie: Philippe Bruehl
DLF 2013