Der Schottergarten

Klare Kante in der Grauzone

Ein Schottergarten in einer Neubau-Eigenheimsiedlung.
Der Schottergarten schadet der Biodiversität und dem Klima. © Imago / STAR-MEDIA
Von Ulrich Land · 14.11.2021
Immer mehr Hausbesitzerinnen und Häuschenbesitzer in Dörfern und Siedlungen verzichten auf Grün und versiegeln ihr Grundstück mit grauem Kies. Ein Todesstreifen für Flora und Fauna, eine Mikroklimakatastrophe, eine ästhetische Zumutung sowieso.
Gras. Blumen. Gras. Blumen. Gras … Schotter! Schon wieder ein Vorgarten, der mit Steinen zugeschüttet ist. Die alte Vorstellung, dass ein Garten grün sein muss, ist überholt. Inzwischen hat sich eine Stein-Ästhetik breitgemacht, die vor allem, aber nicht nur, auf praktischen Erwägungen beruht: Eine Schotterfläche braucht weniger Pflege, aber sie ist in ihrer radikalen Kargheit auch ein Statement.
Doch Naturschützer wollen die Schottermode stoppen. Wo keine Flora ist, könne auch keine Fauna gedeihen, argumentieren sie. In Baden-Württemberg ist die Anlage von Schottergärten sogar gesetzlich untersagt.
Ist der Schottergarten nur eine Mode? Oder ein Zeichen dafür, dass irgendwas nicht stimmt zwischen allgemeinem Ökobewusstsein und individueller Bequemlichkeit? Aber natürlich könnte man sagen: Was gibt es Nachhaltigeres als Steine?

Klare Kante in der Grauzone
Der Schottergarten
Von Ulrich Land

Mit: Constanze Weinig, Jannek Petri, Nadine Kettler,
Dorothea Gädeke, Ulrich Land
Ton und Technik: Manfred Seiler und Angela Raymond
Regie: Tobias Krebs
Redaktion Deutschlandfunk: Klaus Pilger
Produktion: SWR 2020