Der distanzierte Blick

Von Aishe Malekshahi · 06.05.2006
Sie reisen in die Krisengebiete dieser Welt - Fotografen wie Abbas oder Gilles Peress, Ursula Meissner oder Anja Niedringhaus. Sie dokumentieren die Grausamkeiten des Krieges in Ruanda, in Bosnien, im Kosovo oder im Irak. Momentaufnahmen: Nah, direkt, engagiert.
Kriegsfotografen agieren nicht, sind nicht beteiligt am Geschehen. Die Fotolinse schafft Distanz. Dieser distanzierte Blick berührt den Betrachter, rüttelt auf, bewegt sogar Politiker zum Handeln.
Für ihre Aufnahmen des Alltags im berüchtigten Abu-Ghraib-Gefängnis erhielt Anja Niedringhaus den Pulitzer-Preis 2005.

Regie: Petra Feldhoff
Darsteller: Nina Petri, Götz Schulte, Jochen Kolenda, Hartmut Stanke
Produktion: Westdeutscher Rundfunk 2005
Länge: 53’30

Aishe Malekshahi, geboren 1959 in Abadan/ Iran, studierte Geschichte, Politik, Soziologie. Seit 1994 freie Hörfunk-Autorin für die Kulturprogramme der ARD. Zuletzt: "Das absurde Leben - Iranische Schriftsteller in Deutschland" (DLR Berlin 2003) und "Besser im Dschungel als im Zoo – Die neuen deutschen Heimatfilmer" (WDR 2004).