Das Stacheltier
Von Helmut Böttiger · 29.10.2010
Inmitten aller Spannungen zwischen BRD und DDR blieb Jurek Becker einer der wenigen wirklich unabhängigen Schriftsteller in Deutschland. Er verkörperte völlig glaubwürdig gleichzeitig den Osten und den Westen. 1939 als Kind bürgerlich-jüdischer Eltern im polnischen Lodz geboren, verbrachte er seine Kindheit in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen.
Die tragische Grundierung von Beckers Leben ging einher mit einer Vorliebe für das Überspitzte, Satirische, Komödiantische – ab 1959 schrieb er Texte für das Ostberliner Kabarett "Die Distel".
Früh lernte er seinen Lebensfreund Manfred Krug kennen, dem er noch in den 90er-Jahren die erfolgreiche Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" auf den Leib schrieb.
Becker erregte 1969 mit dem Roman "Jakob der Lügner" Aufsehen, der 1974 auch verfilmt wurde. Dass er sich nie vereinnahmen ließ und auch unbequeme Positionen besetzte, gerade als Jude, reizte manche Gegner zu erstaunlichen Attacken. Jurek Becker, der von 1977 bis zu seinem Tod 1997 in Westberlin lebte, war gleichzeitig ein Schriftsteller fürs Publikum und für den ernsthaften politisch-moralischen Diskurs.
Produktion:
Deutschlandfunk 2010
Früh lernte er seinen Lebensfreund Manfred Krug kennen, dem er noch in den 90er-Jahren die erfolgreiche Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" auf den Leib schrieb.
Becker erregte 1969 mit dem Roman "Jakob der Lügner" Aufsehen, der 1974 auch verfilmt wurde. Dass er sich nie vereinnahmen ließ und auch unbequeme Positionen besetzte, gerade als Jude, reizte manche Gegner zu erstaunlichen Attacken. Jurek Becker, der von 1977 bis zu seinem Tod 1997 in Westberlin lebte, war gleichzeitig ein Schriftsteller fürs Publikum und für den ernsthaften politisch-moralischen Diskurs.
Produktion:
Deutschlandfunk 2010