Das mit Laura

Frau im Gegenlicht
Jahre nach dem Tod der Schwester suchen Angehörige immer noch nach dem Warum © picture alliance / dpa / Frank Leonhardt
Von Eduard Stürmer · 08.10.2014
"Ich habe kein Blut gesehen. Ich habe ihr Gesicht nicht mehr gesehen. Ich habe sie einfach gar nicht mehr gesehen. Ich war nicht traurig oder schockiert. Ich konnte auch nicht richtig weinen. Dann habe ich mich dazu gezwungen, damit die Polizisten nicht denken, es wäre meine Schuld gewesen."
Laura hat sich mit 18 Jahren vor den Augen ihrer Schwester umgebracht. Ihr Tod ist einige Jahre her, Angehörige und Freunde können inzwischen von dem Danach sprechen: von der Wunde, die der Tod der Freundin, der Schwester hinterlassen hat, von der aussichtslosen Suche nach dem Warum, aber schließlich auch ganz direkt von Laura. Und es tut immer noch weh. "Ich sitze in der U-Bahn, denke an nichts und spüre plötzlich, dass ich weine."
Regie: der Autor
Ton: Jonathan Pauli
Produktion: HFG Karlsruhe 2010
Länge: 54'30
Eduard Stürmer, geboren 1987 in Tschkalowo/Kasachstan. 1992 Übersiedelung nach Deutschland. Studium an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, seit 2013 Hörspiel- und Filmemacher. Bundeskunstpreis 2013 für "Ortung" (Dok-Film & Installation) beim 21. Kunstwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.