Das iberische Schwein

Von Barbara Eisenmann · 05.04.2011
Nach zehn Jahren Immobilienblase schlägt man sich in Spanien heute mit Leerstand, Schulden und Arbeitslosigkeit herum. Auch das iberische Schwein ist in Mitleidenschaft gezogen worden.
Sein Schinken, der berühmte jamón ibérico de bellota, ist in den Jahren des schnellen Geldes zu einem begehrten Anlageobjekt geworden.

Branchenfremdes Kapital, multinationale Konzerne und ein intensiv gehaltenes iberisches Mastschwein sind aufgetaucht.

Das Schwein ist nichts mehr wert. Die Preise sind gefallen. Jetzt wird der Markt mit echten und falschen Schinken überschwemmt. Zeit für das iberische Schwein, seine Stimme zu erheben - im Parlament der Dinge, nach einer Idee des französischen Wissenschaftssoziologen Bruno Latour, in dem Menschen und Tiere ihre Interessen verhandeln.

NDR/DLF