"Das hätte ich gern zu meinen Lebzeiten erlebt"

Von Claus Lüpkes · 22.05.2010
Er war der (Un)sittenbildner der Bundesrepublik, verhaute absichtlich Pointen und trieb den Nonsens in den Surrealismus und den Surrealismus ins Verbaldelirium – Jahrzehnte vor Helge Schneider und Harald Schmidt. Der studierte Zeichner Heino Jaeger, Jahrgang 1938, wurde Ende der 1960er-Jahre von Hanns Dieter Hüsch entdeckt.
Eine große Zeit hatte er im Radio der 70er-Jahre. Aber Liebeskummer, Alkohol und Depression machten ihn krank. Nachdem er 1983 seine Wohnung angezündet hatte, wurde er in die Psychiatrie eingewiesen. "Das hätte ich gern zu meinen Lebzeiten erlebt", war sein knapper Kommentar, als er 1984 – schon schwer krank – mit einer Ausstellung geehrt wurde.

Regie: Günter Maurer
Darsteller: Volker Risch
Produktionen: Südwestrundfunk 2009
Länge: 50’25

Claus Lüpkes, geboren 1957 in Windhuk/Namibia, aufgewachsen in Deutschland, studierte Germanistik und Romanistik. Ab 1985 Redakteur und Regisseur für SWF, SWR, DLF u.a. sowie Autor zahlreicher Features. Lebt in Freiburg.