Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern

Babys für die Welt

53:23 Minuten
In einem Hotel am Stadtrand warten seit Mitte März Dutzende Leihmutterbabys wegen der im Zuge der Coronavirus-Quarantäne geschlossenen Grenzen auf die Abholung durch ihre ausländischen biologischen Eltern. In der Ukraine können wegen der Corona-Einschränkungen noch immer Dutzende Babys von Leihmüttern nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden. (zu dpa "Corona: Dutzende nicht abgeholte Leihmütter-Babys in der Ukraine")
In einem Hotel am Stadtrand von Kyiv warten im Frühjahr 2020 Dutzende Leihmutterbabys auf die Abholung durch ihre ausländischen biologischen Eltern. Wegen Corona sind die Grenzen geschlossen. © picture alliance/dpa | Andreas Stein
Von Inga Lizengevic · 13.12.2022
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Der Vater hat ein Mädchen bestellt. Als klar wird, dass das Kind ein Junge wird, drängt man sie zur Abtreibung. Es habe einen Gendefekt, sagt man ihr. Dabei waren die Tests unauffällig. Der Fötus entwickelt sich völlig normal.
Babyglück zum Schnäppchenpreis - ab 39.900 Euro, mit Geld-zurück-Garantie. Die Ukraine hat sich zur Low-Budget-Babyfabrik entwickelt und lockt Paare mit unerfülltem Kinderwunsch aus aller Welt. „Erfolgsgarantie. Unbegrenzte Anzahl der Versuche. Bei negativem Ergebnis das ganze Geld zurück.“ - Ukrainische Babyfabriken werben für ihr Rundum-Sorglos-Paket aus menschlicher Eizelle, Befruchtung und Leihmutter.
Doch hinter der fröhlichen rosa und blau gefärbten Werbung verbirgt sich ein gnadenloses Geschäft. Mit allen Mitteln der Reproduktionsmedizin und oft in einer rechtlichen Grauzone werden Kinder geliefert wie bestellt. Dass etwas schiefgeht, ist nicht vorgesehen. Zurück bleiben frühgeborene, behinderte Kinder und entmündigte Frauen, für die der Traum vom großen Geld zum Albtraum wird.

Babys für die Welt
Das Geschäft mit ukrainischen Leihmüttern
Von Inga Lizengevic

Regie: die Autorin
Es sprachen: Sigrid Burkholder, Claudia Mischke, Lisa Bihl, Svenja Wasser, Thomas Balou Martin, Jochen Langner
Ton und Technik Wolfgang Rixius und Thomas Widdig
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/SWR/ORF 2021

Eine Wiederholung vom 30.11.2021.

Das Feature hat den Prix Italia 2022 gewonnen und wurde für den Prix Europa nominiert.

Inga Lizengevic, geboren in Russland, aufgewachsen in Belarus, Russland und der Ukraine, studierte in Minsk und Berlin, lebt als Theaterregisseurin, Hörfunkautorin und Dokumentarfilmerin in Berlin.

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