Das Feature

Wo sind die DDR-Diplomaten geblieben?

Doris Liebermann |
"Schalasch, Die Scheune", ist ein Jugendclub in Berlins Mitte. Auf den ersten Blick unterscheidet er sich kaum von anderen seiner Art. Fröhliche junge Leute lernen Instrumente, machen Hausaufgaben, kommen zur Disco, veranstalten Gesangswettbewerbe und Konzerte. Sie alle sprechen Russisch. Sie sind mit ihren Eltern aus den GUS-Staaten als sogenannte Kontingentflüchtlinge oder als Russlanddeutsche nach Berlin gekommen. Deutsche finden kaum den Weg in den Jugendclub.
Auch Clubleiter Jürgen Hofmann spricht fließend Russisch. Als ehemaliger DDR-Diplomat hat er es ebenso wie Englisch und Arabisch vorzüglich gelernt. Vier Jahre lang war er im Jemen, ein Jahr in Kuweit tätig. Am 3. Oktober 1990 wurde er im Zuge der Auflösung der DDR-Ministerien nach Deutschland zurückberufen, kam in die "Warteschleife" und wurde entlassen. Nur einige wenige Diplomaten der DDR wurden in den gesamtdeutschen Konsularbereich übernommen.

Doris Liebermann hat sich auf die Suche nach den entlassenen DDR-Diplomaten gemacht.

Manuskript als rtf-Datei

pf-000926.rtf