Das Feature

Wir stehen erst am Anfang...

Joachim Büthe |
Schon seit geraumer Zeit macht sich bei den Beobachtern der zeitgenössischen Kunst ein Missbehagen breit. Die Landkarte der Kunst wird immer größer und bunter, doch die gezeigten Objekte werden immer eintöniger. Aus allen Sammlungen grüßen monoton die gleichen Künstler. Die Moderne hat sich zu Tode gesiegt: sie ähnelt einer Sackgasse, angefüllt mit einem ungeheuren Fundus von Bildern und Objekten. Verglichen mit dem Vorrat an nützlichen Dingen, die uns das Leben erleichtern oder es zu tun vorgeben, ist dieser Fundus jedoch verschwindend klein. Der vorhandenen eine denkbare Welt hinzuzufügen, darin sieht Tony Cragg die Aufgabe der Bildhauerei. Mit seiner Arbeit widerlegt er spielend das Gerücht des Stillstands. Mögen Craggs Skulpturen im öffentlichen Raum auch gewaltige Dimensionen annehmen, festzulegen sind sie nicht. Sie wohnen im Reich der Metamorphosen, das sich zwischen den gewachsenen und den gemachten Objekten erstreckt, die uns umgeben: in einer Art "Inter-Realität".