Madonna dell'Arco
So richtig beliebt sind die Anbeter der Madonna dell'Arco im bürgerlichen Neapel nicht, wenn sie in der Vorosterzeit wild musizierend durch die Altstadtgassen ziehen und in urkräftigen Rufen Geldgaben für ihren Devotionsverein fordern. Mancher Padre verriegelt vor ihnen ostentativ die Pforte seines Gotteshauses. Es fällt das Wort Heiden, manch einer haucht sogar "Camorra".
Gleichwohl kann sich kaum einer dem eigentümlichen Bann dieses Kultes entziehen, dessen Offenbarungswunder auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und der seither wie kein anderer gerade die unteren und untersten Schichten der Region bündeln konnte. Wiederholt versuchten Kirche und aufgeklärte Stadtregierungen, den Kult von seinen archaischen Elementen zu säubern. Vergeblich. Eine geheimnisvolle Kraft lässt die Menschen gleich einer Armee der Armen jeden Ostermontag aufs Neue, beladen mit Standarten und schweren Votivgestellen, zum Abbild ihrer wundermächtigen Madonna 15 Kilometer vor der Stadt pilgern.
Die Begegnung mit der "Mamma delle Mamme" allerdings ist beunruhigend. Viele halten ihrem Anblick nicht stand. Der Katastrophenschutz ist pausenlos im Einsatz.
Die Begegnung mit der "Mamma delle Mamme" allerdings ist beunruhigend. Viele halten ihrem Anblick nicht stand. Der Katastrophenschutz ist pausenlos im Einsatz.