Das Feature

Ich bin in der Heimat ein Fremder

Susanne Plog-Bontemps |
Nisametdin Achmetow lebt jenseits des Baikalsees in einer ärmlichen Hütte, direkt an der Transsibirischen Eisenbahn.
20 Jahre lang hatte er in sowjetischen Straflagern gesessen, bis er 1987 auf Intervention westlicher Politiker wie Willy Brandt und François Mitterrand sowie des südafrikanischen Bischofs Tutu freikam. Achmetow war Stipendiat der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und kehrte 1990 illegal in seine Heimat zurück. In der Hamburger Zeit veröffentlichte er seine Erinnerungen an die Jahre im Gulag "Die Straße der Freiheit" und Gedichte. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

In Russland ist Achmetow bis heute ein weithin Unbekannter und Außenseiter geblieben.

Er hat sich im Gegensatz zu anderen Opfern des sowjetischen Regimes nicht um Anerkennung bemüht und sieht seine Lage illusionslos: "Mein Land hat mich bei meiner Rückkehr nicht enttäuscht, denn es hatte mir nichts versprochen."

Manuskript als rtf-Datei

pf-010123.rtf