Das Feature

'Grüner Baum auf rotem Grund' (2)

Elke Suhr und Hermann Theißen |
"Ich war sehr, sehr traurig", sagt Konrad Scheringer, das fünfte von elf Kindern des berühmten "Leutnants von Ulm" über den Untergang der DDR. Auch wenn er bis heute nicht fassen kann, wieso "die ganze Geschichte mit Stalin" an ihm vorbeigegangen ist. "Das war alles eine große Lüge."
Bruder Richard macht dagegen vor allem den Kapitalismus für die "Menschheitsverluste" in diesem Jahrhundert verantwortlich. Konrad Scheringer ist heute Abgeordneter der PDS im thüringischen Landtag, ein von allen Seiten beklatschter Bauerntribun. - Der Erstgeborene, Richard, war schon Anfang der fünfziger Jahre in die DDR gegangen, doch heimgeschickt worden, weil er der KPD dienen sollte, als deren Vertreter "Vati" im bayerischen Landtag saß. Scheringer sen. hatte die meisten seiner Kinder zur Ausbildung in die DDR geschickt. Wer dort bleiben durfte, machte Karriere.

Manuskript als rtf-Datei

pf-020702-2.rtf