Das Feature

Goethe und das Massaker von Distomon

Milona Marianthi |
Am 13. November 1943 erschossen deutsche Soldaten im südgriechischen Kalavrita alle Männer des Dorfes.

Und am 10. Juni 1944 brachten SS-Panzergrenadiere im nahegelegenen Distomon die 295 Einwohner mit einem Schlag um.

Beide Massaker wurden als Vergeltungsaktionen an griechischen Widerstandskämpfern deklariert. Tatsächlich waren die Opfer vor allem Zivilisten.

Bis heute hat Deutschland Entschädigungszahlungen abgelehnt.

Deshalb erwirkte ein griechischer Anwalt, dass deutsches Staatseigentum in Athen beschlagnahmt wurde. Darunter die repräsentative Niederlassung des Goethe-Instituts. Die Immobilien sollen zwangsversteigert werden, um mit dem Erlös die Opfer von Distomon zu entschädigen. Eine Auseinandersetzung, die für den Umgang mit Reparationsforderungen exemplarisch ist.

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pf-020507.rtf