"Ganz Meer, ganz Mittag, ganz Zeit ohne Ziel"
Nietzsche liebte das Meer - als friedlichen Spiegel, als wildes Element, als offenen Horizont, als Verlockung, in neue, andere Welten aufzubrechen. Er liebte es, weil auch sein Denken wie das Meer war - voller Sehnsucht, Wagnis, Scheitern und Ruhe.
Nietzsche wagte sich weit hinaus ins Ungesicherte, Offene und erlitt Schiffbruch. Als ein kompromissloser Kritiker der abendländischen Denktradition musste er aushalten, was es heißt, "selber noch nicht an der Zeit" zu sein. Er, der Wegbereiter der Moderne, der gegen das platonische Erbe und zweitausend Jahre Christentum mit allen Registern seiner aufbrausenden, tobenden, dann wieder verlockenden und neue Horizonte sichtenden Sprache angekämpft hatte, sollte das Schicksal erfahren, erst "posthum geboren" zu werden.
Am Ende lebte er über ein Jahrzehnt in geistiger Umnachtung. Und was er zu sagen hatte, wollten seine Zeitgenossen bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht hören. Aber dennoch: "Es gibt noch eine andere Welt zu entdecken - und mehr als eine! Auf die Schiffe, ihr Philosophen!"
Am Ende lebte er über ein Jahrzehnt in geistiger Umnachtung. Und was er zu sagen hatte, wollten seine Zeitgenossen bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht hören. Aber dennoch: "Es gibt noch eine andere Welt zu entdecken - und mehr als eine! Auf die Schiffe, ihr Philosophen!"