Die geteilte Republik
Seit Ende 2000 nehmen in Frankreich Anschläge gegen jüdische Einrichtungen und Angriffe auf Juden zu. Doch erst der Brandanschlag auf eine Thoraschule im Herbst 2003 setzte das Thema auf die offizielle Agenda. Politik und Medien hätten zu lange geschwiegen, lautet der Vorwurf.
Frankreich hat die größte muslimische Gemeinschaft Europas - und die größte jüdische Gemeinde. In vielen Fällen sind arabischstämmige junge Männer die Täter. Die unbewältigte Kolonialgeschichte und eine neuesten Umfragen zufolge wachsende gesellschaftliche Akzeptanz der Ideen des Front National verschärfen die Lage.
Während die jüdische Protestinitiative Collectif vérité staatlichen Schutz fordert, erwägen andere die Emigration. Vertreter des Netzwerks gegen antisemitische Gewalt bemühen sich um den Dialog. Doch mit wem, wenn schon das öffentliche Tragen der Kippa zum Risiko geworden ist und religiöse Symbole umgedeutet werden zu Symbolen kulturpolitischer Machtansprüche? Vermintes Gelände auf allen Seiten? Eine Erkundung in Paris.
Während die jüdische Protestinitiative Collectif vérité staatlichen Schutz fordert, erwägen andere die Emigration. Vertreter des Netzwerks gegen antisemitische Gewalt bemühen sich um den Dialog. Doch mit wem, wenn schon das öffentliche Tragen der Kippa zum Risiko geworden ist und religiöse Symbole umgedeutet werden zu Symbolen kulturpolitischer Machtansprüche? Vermintes Gelände auf allen Seiten? Eine Erkundung in Paris.